TFP-A / Kinder und Jugendliche

TFP ist auch für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen modifiziert worden. Mit der TFP-A liegt ein Curriculum zur Behandlung von Jugendlichen auf einem Borderline-Strukturniveau vor, das eine hilfreiche Orientierung in der Arbeit mit Jugendlichen, Eltern und Helfersystemen bereitstellt. Im therapeutischen Vorgehen liegt ein größerer Schwerpunkt auf der Klärung, bevor Konfrontationen und Deutungen eingesetzt werden. Des Weiteren wird die Lebenswelt des Jugendlichen im Vergleich zur Behandlung Erwachsener stärker einbezogen. Bezüglich der Dyaden und der Übertragungsprozesse wird die Beachtung ausgedehnt auf den Bereich der Beziehungen zum Adoleszenten, zu den Eltern und auf die Familie als Ganzes.

Das Curriculum der TFP-A kann in Köln und Innsbruck von niedergelassenen analytischen und tiefenpsychologisch fundierten Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten, von Fachärzten für Kinder- und Jugendpsychiatrie mit Schwerpunkt tiefenpsychologischer Therapie, sowie solchen in Ausbildung besucht werden.

Es beinhaltet eine Vermittlung entwicklungspsychologischer und –diagnostischer Grundlagen, Besonderheiten der Diagnosephase, Differenzialdiagnostik der Borderline-Persönlichkeitsorganisation im Jugendalter, Identitätsdiffusion bei Adoleszenten; die Anwendung von TFP-Prinzipien (auch in der Elternarbeit), die Berücksichtigung verschiedener Übertragungskonstellationen mit dem Jugendlichen bzw. mit den Eltern/Betreuern, Erkennen der Dyaden (auch in der Außenübertragung wie zwischen Therapeut und Jugendlichem), die Besonderheiten der Eltern/Betreuerarbeit, das Beachten der äußeren Realität des Jugendlichen und Wege zur Einbeziehung des Umfeld; Spezielle TFP-bezogene Interventionen bei Jugendlichen, Hinweise zum Behandlungsprozess bei Adoleszenten und Elemente des Deutungsprozesses.